Die Landschaft und Natur von Rumänien

Rumänien ist ein Land grandioser Landschaften und atemberaubender Natur. Naturliebhaber kommen voll auf ihre Kosten. Die Karpaten, die das Land in einer Art Halbkreis durchziehen versprechen auch den Offroadliebhabern ein 4×4-Abenteuer. Es gibt noch recht viele Braunbären in den Bergen, sowie Luchse, Füchse und Bisons. In manchen Teilen kann man nachts sogar die Wölfe heulen hören. Eine Wanderung durch die Nationalparks bringt einem die unberührte, artenreiche Natur nahe. Immer wieder durchziehen Flüsse die eindrucksvolle Landschaft. Kleine und große Seen laden zum Baden ein. In den Gletscherseen bekommt das Wort Abkühlung eine ganz neue Bedeutung.

Die Rumänen, ein Volk der ganz besonderen Art

Die Gastfreundschaft

Die Gastfreundschaft der Rumänen ist nicht zu unterschätzen. Sehr oft wurde uns viel geschenkt und egal wo wir standen sind wir mit offenen Armen empfangen worden. Bei einer Übernachtung auf einem privaten Bauernhof wurden wir mit frisch gemolkener Milch verabschiedet. Vom Naturführer und Fährtenleser Sebastian wurden wir zu einer faszinierenden Wanderung durch das wilde Berg- und Waldgebiet mit Bärenbegegnung eingeladen. Im Süden des Landes wurden uns fantastische Plätze von Einheimischen gezeigt und wir wurden von Andi, Carmen und Simona mehrfach mit sehr gutem Essen verköstigt, war es mit Fisch, selbstgemachtem Mozzarella und Feta von der Bäuerin, frischen Blaubeeren aus den Bergen uvm. Eingeladen zum Abendessen mit Wein und Bier und dem legendären Pflaumenschnaps führten sie uns ein bisschen in die rumänische Lebensweise ein. Die Rumänen sehen uns Touristen als Gast in ihrem Land und diese Gastfreundschaft spürt man.

Die Hilfsbereitschaft

Die Hilfsbereitschaft der Rumänen und ihre unkomplizierte Art, die Dinge nicht so genau zu nehmen, erlebten wir in Livada. Ein schwerer Sturm mit Hagel zog innerhalb weniger Minuten auf und entwurzelte einen Baum, der direkt in das Dach vom örtlichen Pfarrheim stürzte. Der Pfarrer, der sich schon zur Abendmesse bereit gemacht hatte, nahm es ganz entspannt und stand draußen, wo sich bereits das halbe Dorf versammelt hatte. Innerhalb von 3 Stunden wurde der Baum aus dem Dach gesägt, die Wurzel mit einem Bagger ausgegraben, der Dachstuhl mit neuen Balken ausgekleidet und das Dach an der Stelle neu gedeckt. Als es dunkel wurde war alles fertig, nur noch das Loch im Boden und die herumliegenden Äste erinnerten an das Chaos.

Das Leben der Rumänen findet draußen statt. Es kommt einem so vor, das ein Dorf direkt an das andere Dorf anschließt und nur das Ortsschild beide trennt. “Früher war es wirklich so”, bestätigen uns Einheimische, “die Hauptstraße war die einzige Straße im Dorf”. Erst später zweigten sich kleinere Straßen von ihr ab und die Dörfer wuchsen in die Breite. Den Menschen ist die Kommunikation mit den Nachbarn und anderen Dorfbewohnern sehr wichtig und deshalb steht vor fast jedem Haus eine kleine Sitzbank. Fröhlich winkend sitzen sie darauf und beobachten das Treiben auf der Straße.

Der Straßenverkehr

Der Straßenverkehr in Rumänien ist spektakulär. Von hochwertigen Neuwägen, über uralte Traktoren bis zur Pferdekutsche ist alles vertreten. Eines haben aber alle Fortbewegungsmittel gemein: Alle besitzen ein Kennzeichen, selbst der Pferdewagen auf dem der Bauer 3 Meter über der Straße auf seinem Heu thront. Die Straßen sind bemerkenswert gut, obwohl es immer wieder Strecken mit sehr tiefen Schlaglöchern gibt. Reifenhändler gibt es aber an jeder Ecke.

In unserem Video Unimog Roadtrip durch Rumänien bekommst du noch mehr Eindrücke!

Was ist mit den Myhtos Gypsis in Rumänien?

Im Norden des Landes haben wir kaum Roma & Sinti getroffen, eher nur am Stadtrand von Großstädten. Die indischen Zigeuner, die von den Rumänen nur Gypsi genannt werden sind in Transsylvanien, dem mittleren Teil von Rumänien, ziemlich verbreitet. Immer wieder trafen wir auf  Planwagen, gezogen von Pferden, und den bunt gekleideten indischen Nachkommen. Die Gypsis sind sehr arme Menschen und bedienen sich der Natur, was nicht zu verurteilen ist. Allerdings kommen sie auch zeitweise ihrem Ruf als „Langfinger“ nach, den wir aber nicht bestätigen können, da uns nie etwas gestohlen wurde. Die Rumänen bestätigen aber, dass sie gerne um Geld fragen und das rumänische System nicht akzeptieren, indem sie ihre Kinder nicht in die Schulen schicken und keine Steuern zahlen. Letztendlich gibt es recht wenig Zigeuner in Rumänien im Vergleich zu der rumänischen Bevölkerung. Die meisten Gypsis sind nach Westeuropa gewandert. Auch hier hat sich die Willkommenspolitik mancher Länder bereits herumgesprochen.

Besondere Reize in Rumänien

Rumänien, das Land der bunten Häuser. Kurz hinter Negresti-Oas liegt das Dorf Certeze. Dort kann man die Straße der Villen bestaunen. Die mit Marmor und Gold verzierten Häuser reihen sich kilometerlang an der Hauptstraße aneinander.

Eine weitere Attraktion ist der weltweit berühmte „Fröhliche Friedhof“ (Cimitirul Vesel) in Sapanta. Der Name entstand durch die lustigen Verse und Seitenhiebe, die sich auf den Verstorbenen beziehen. Der damalige Holzschnitzer wollte dem Tod etwas Farbe geben und begann mit dieser mittlerweile entstandenen Tradition des Dorfes.

Transalpina und Transfagarasan

Die Transalpina (DN67C) gehört zu unseren Lieblingsstrecken in Rumänien. Wer sie von Süden anfährt, kommt ziemlich schnell in den Genuss großer Steigungen und enger Kurven. Überall kann man von der Straße abfahren und auf Wiesenflächen stehen. Eine Übernachtung auf über 2000 Höhenmetern mit fantastischer Aussicht hat einen ganz besonderen Reiz. Es kann aber auch im Hochsommer (30 Grad im Tal) dort oben empfindlich kühl (ca. 5 Grad) werden. Der dicke Pullover sollte eingepackt werden.

Die transfogarasche Hochstraße (DN7C), besser unter dem Namen Transfagarasan bekannt, ist die zweithöchste Karpatenüberquerung in Rumänien. Von Norden angefahren offenbart sich eine spektakuläre Aussicht auf die serpentinenreiche Straße unterhalb. Steile Bergwände fallen direkt am Straßenrand ab. Der Beifahrer sollte schwindelfrei sein.

Offroadstrecken gibt es überall in den Karpaten. 4×4-Freunde können voll auf ihre Kosten kommen. Wer sich nicht alleine in ein Abenteuer traut oder nicht das geeignete Equipment besitzt, um sich selbst aus dem Dreck zu ziehen, kann sich den zahlreichen geführten Touren anschließen. Das Handynetz ist in den Bergregionen eher schlecht und man trifft nicht oft auf Menschen. Wer auf einsamen Feldwegen unterwegs ist kann die Stille der unberührten Natur vollends genießen.