Ein Wohnmobil Selbstausbau für den Innenraum ist individuell gestaltbar. Unser Ziel: Einen weltreisetauglichen Innenausbau zu kreieren, der robust, schlicht und funktional ist und den Reisestrapazen und Offroad-Strecken problemlos stand hält. In den letzten 2 Jahren reisten wir Vollzeit und konnten einige Erfahrungen sammeln, die uns jetzt bei unserem Selbstausbau zum Weltreisemobil für uns goldwert sind. Zu wissen, was man unbedingt benötigt und auf was man verzichten kann, erleichtert die Planung und den Ausbau. Ein vorgefertigter Katalogausbau kommt für uns nicht in Frage, denn wir möchten den Innenraum ganz individuell nach unseren eigenen Bedürfnissen gestalten.

Zur Auswahl für den Wohnmobil Selbstausbau standen das FlightCaseSystem und der reguläre Holzausbau. Wir entschieden uns für den Regulären. Zum Einen, weil der VW T3 viele Rundungen besitzt und Holz vielseitig verarbeitet werden kann. Zum Anderen ist uns das durch das Holz entstehende Wohlfühlklima sympathischer. In Kombination mit einer komfortablen 2.000W Diesel Standheizung, ist es selbst bei eisigen Temperaturen sehr angenehm.

Zwei tolle Bücher für den Innenausbau:

Innenausbau grob skizzieren und planen:

Zuerst erstellten wir eine Liste mit all dem, was wir auf jeden Fall benötigen, damit wir komfortabel im Wohnmobil leben können. Dazu gehören: *Kompressor-Kühlbox, *Solarbatterien, Küche, Gasflasche, bequeme Sitzmöglichkeit, Wassertank, *Toilette und natürlich Stauraum.

Unsere Vorstellungen zeichneten wir grob auf Papier und besprachen, wie und vor allem wo wir alles unterbringen können.

Gegenüberstellung: Selber zuschneiden oder machen lassen?  

Um die Holzplatten zuschneiden zu lassen, bedarf es einer detaillierten und exakt bemaßten Zeichnung. Beim Selbstausbau wird einiges an Werkzeug und etwas handwerkliches Geschick benötigt. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die es gegeneinander abzuwägen gilt. Beim Zuschneiden spart man sich Werkzeug und den Ärger, wenn man falsch gesägt hat. Beim Selbstausbau spart man allerdings viel Zeit, da eine exakte Zeichnung viel Arbeit kostet. Oder es kann teurer werden, wenn durch inkorrekte Maße die Platten falsch zugeschnitten wurden. Das geht dann leider auf das eigene Konto. Darum ist unser Favorit die „Do it Yourself“ Variante (DIY).

Zuschneiden lassen:

>> Spart dir viel Werkzeug.

>> Du brauchst viel Platz und hast deutlich mehr Unordnung.

>> Eventuelle Extra-Kosten für den Zuschnitt.

>> Benötigt eine exakte Detail-Zeichnung, was viel Zeit braucht.

>> Falsche Maße gehen auf deine Kosten.

>> Versägen geht nicht auf deine Kosten.

Selbst zuschneiden:

>> Spart etwas Zeit beim Zeichnen und Messen.

>> Sind die Maße ungenau, kannst du schnell korrigieren.

>> Du kannst jedes einzelne, zugeschnittene Teil sofort auf Passgenauigkeit im Wohnmobil überprüfen.

>> Passt es nicht, kannst du sofort ausbessern!

>> Denn das spart wiederum Geld.

>> Du hast deutlich weniger Aufwand wenn die Maße nicht korrekt sind.

>> Und du bist viel flexibler während des gesamten Ausbaus und kannst problemlos nachbessern oder umplanen.

Welche Maschinen haben wir verwendet ?

Klicke auf die Maschine und du kannst genau sehen, um welche es sich handelt!

Maschinenpark Kosten Zusatzinfo
*Tischkreissäge 300€
*Nano Blade Säge 150€ *Sägeblatt (fein)
*Stichsäge 200€** *Sägeblatt für Rundungen
*Akkuschrauber 180€ *Holzbohrer- und Bit-Set
*Exzenterschleifer 50€ Schleifpapier
*Bügeleisen 10€
*Lochsägen-Set 20€

Vorbereitung für den Fahrzeugausbau:

1. Grundreinigung

2. Rost-Prävention

3. Schalldämmung mit *Alubutyl

4. Isolierung mit *Armaflex

5. Innenverkleidung

Wohnmobil Selbstausbau: Möbelausbau Reihenfolge

1. Die Bodenplatte

Als Bodenplatte nehmen wir eine 9mm Siebdruckplatte (Maße 156cm x 156cm). Unbedingt darauf achten, dass die Schiebetür noch gut schließt.
Kostengünstigere Alternative:
Anstelle einer Platte können zwei Platten zusammengesetzt werden. Bei der Verwendung von zwei Platten wird der Stoß unterhalb der späteren Küchenzeile verlegt und mit Gewebeband vor eindringendem Schmutz und Feuchtigkeit geschützt.

2. Die Sitzbank

Die Sitzbank kann als das Herzstück des Innenausbaus beschrieben werden. Soll die Sitzbank mit einem Scharnier zum Bett umgebaut werden, gibt es zwei unterschiedliche Einbau-Varianten.

Variante 1 “Standard”:
Hier ist die Sitzfläche auf der gleichen Höhe wie die Liegefläche/Motorabdeckung und kann nicht verändert werden. Erleichtert zwar den Ausbau, aber dafür hat man weniger Stauraum zur Verfügung und sitzt etwas niedriger.

Variante 2 “erhöhte Liegefläche + Bettkasten”:
Hier kann die Sitzhöhe angehoben werden, was mehr Stauraum in der Sitzbank bedeutet. Unsere Sitzhöhe beträgt 50cm inkl. 8cm Polsterdicke. Um die Sitzfläche zu erhöhen und einen Bettkasten zu integrieren benötigt man spezielle Scharniere.
In der erhöhten Sitzbank lassen sich die Elektrik, Solarbatterien und auch die Druckwasserpumpe oder die *Standheizung gut verbauen. Hier geht es zu unserem Elektroausbau-Video.

3. Der Bettkasten

Sollte man sich für die Sitzbank Variante 2 entscheiden, kann ein Bettkasten oberhalb der Motorabdeckung für zusätzlichen Stauraum sorgen.
Für den Rahmen verwenden wir Birke Multiplex 15mm und für die Liegefläche eine Siebdruckplatte (Stärke 15mm). Die Lochbohrungen der Liegefläche werden mit 60mm Lochbohrer in gleichmäßigen Abständen gebohrt.

Warum die Siebdruckplatten mit Löchern versehen?
Zum einen hilft es bei der Luftzirkulation und beugt der Schimmelbildung und Staunässe, aufgrund mangelnder Hinterlüftung, vor. Dies ist vor allem für die Matratze wichtig (Alternative hierzu: *3D Mesh Matratzenunterlage). Zum anderen spart es an Gewicht.
Auch der Rahmen des Bettkastens kann mit 60mm Bohrungen versetzt werden. Dies ermöglicht eine gute Luftzirkulation im gesamten Bereich des Bettkastens.

4. Die Schrankwand

Die Schrankwand besteht aus der Frontseite (Sichtseite), den Einlageböden und den Trennwänden. Die Schranktüren können aus der Platte mit einer Nano-Blade-Säge (siehe Maschinenliste) vorsichtig ausgesägt werden. Danach alle Kanten sauber schleifen und mittels *Klavierband-Scharnier wieder eingefügt werden. Möchte man lieber aufgesetzte Türen, können diese separat zugesägt und mit Übermaß aufgesetzt werden.
Die Klavierbandscharniere werden passend zurecht gesägt und mit kleinen Senkkopf-Schrauben befestigt. Die Vielzahl an Scharnieren ermöglicht hier eine große Auswahl an freien Gestaltungsmöglichkeiten.

5. Die Küchenzeile

Die Küchenzeile wird an die Schrankwand und die Sitzbank angesetzt und bietet wahlweise Platz für *Trinkwassertank, *Trinkwasser-Filteranlage, und *Trink-Wasserhahn für filtriertes Wasser.

Für die Einbindung der *Gasflasche und einer *Kochstelle sollten bei Bedarf Informationen durch den TÜV eingeholt werden.

Die Küchenplatte sollte aus einem beschichteten und wasserfesten Material bestehen. Alternativ gibt es auch dünne Fensterbank-Platten mit passenden Umleimer.

Ein Tisch für alle Fälle – der *Bambus-Falttisch mit Teleskopfüßen. Entscheidend für unsere Wahl war, dass wir ihn drinnen und draußen flexibel nutzen können. Wie der Tisch genau funktioniert, kannst du unten in unserem Innenausbau Romtour-Video sehen.

Offroad Möbel Verschlüsse

Wir entschieden uns für off-road taugliche Klemmhalter, die sich bereits mehrfach bewährt haben. Bekannt sind diese aus dem Flight-Case-Bau.

Und wie sieht alles fertig aus?

Dich interessiert unsere Ausrüstung? Hier geht es zu unserer Ausrüstungsseite!

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