Hallo Freunde, ich bin‘s Jago und bin in Ungarn. Das letzte Mal erzählte ich euch meine Geschichte, wie ich vom Kettenhund zum Weltenbummler (Jago’s Geschichte) wurde. Mein neues Leben als Weltentdecker gefällt mir sehr gut. Jeder Tag ist anders und ich bin jeden Morgen gespannt was alles passieren wird.

Meine neue Familie ist toll. Frauchen verwöhnt mich immer, sie bekommt ab und zu mal Ärger deswegen. Herrchen spielt und trainiert jeden Tag mit mir. Ich springe über 1 Meter hohe Baumstämme, klettere am Unimog hoch und springe auch schon hinein. Ihr fragt euch sicher, wie mir der Unimog gefällt. Ich sage euch, es ist richtig cool. Ein richtiges Männerauto, das passt zu Herrchen und mir. Stellt euch vor, ich besitze sogar eine eigene Couch. Die ist richtig bequem, nicht so wie die von den beiden. Die beschweren sich immer, dass ich mich so breit mache. Ich weiß gar nicht was sie haben, ich muss schließlich zwischen den Stinkfüßen liegen.

Jago in Ungarn – Morgenstund’ hat Gold…

Morgens warte ich ganz geduldig, bis die beiden endlich aufwachen. Wenn Frauchen ins Bad geht beginne ich schon mal mit meinem Yoga, da sie etwas mehr Zeit für ihre Fellpflege braucht. Fit für draußen und mit Frühstück gestärkt, wird erstmal die Umgebung erkundet. Mein Lieblings-Plätzchen ist in der Nähe der Hecktüre, denn dort werden meine Leckerlis aufbewahrt. Aber auch drinnen weiß ich ganz genau wann Frauchen was aus den Schränken zaubert.

Abends ist Kuschelstunde mit Herrchen. Auf dem Boden machen wir es uns gemütlich und ich darf mich nach dem langen Tag an ihn kuscheln. Blitzschnell drehe ich mich auf den Rücken, damit er mir ausgiebig den Bauch kraulen kann. Oh, wie ich das liebe! Das hat im Käfig niemand mit mir gemacht.

Wie Jago in Ungarn einreiste

Das erste Land auf meiner großen Reise heißt Ungarn, indem ich schon so viel Neues erlebt habe. Das muss euch unbedingt erzählen:

Wir brauchten so einen Zettel um nach Ungarn zu fahren. Frauchen nannte es Vignette, komisches Wort, oder? „Das war wohl ganz schön teuer“, dachte ich mir, als ich ihr Gesicht sah. Ich würde ihr ja Geld geben, wenn ich nicht so chronisch pleite wäre.

Gespannt wartete ich auf den ersten langen Halt in Ungarn. Als es dunkel wurde hielt mein neues Zuhause an einer Kirche im Ort Halászi. Das Dorf habe ich noch schnell erschnüffelt und fand es ganz nett, aber die ungarischen Menschen haben mich sehr unfreundlich angeschaut. „Na, das fängt ja gut an!“ murmelte ich. Nachts musste ich sogar mit einem kurzen „WAU“ für Ruhe sorgen, weil irgendjemand meinte er müsse nicht schlafen.

Was Jago in Ungarn erlebte

Dann ging es weiter zum Balaton. Dies ist ein See, der sehr groß ist. Ich glaube durchschwimmen kann ich nicht, aber planschen. Auf dem Weg zum Balaton staunte Frauchen: „Schau mal, da ist ein schöner See.” Ich schaute aus der Tür und dachte mir: „Das ist aber ein kleiner See. Vielleicht sind wir doch nicht am Balaton?!” Egal, baden ist baden, also los…. PLATSCH! Alle Viere voraus in den See. Nach dem Baden gönnte ich mir ein Schläfchen im Schatten unterm Unimog, als plötzlich wildes Gebell aufkam. „Ruhe dahinten!”, bellte ich zurück. Es kamen ein fremder Mann und eine fremde Frau mit vier anderen Hunden. Schnell brachte mich mein Herrchen im Unimog in Sicherheit. Wer weiß wie die so drauf sind? Der Mann schnauzte Herrchen an und wir sollten sofort verschwinden. „Privatplatz”, sagte er. Komisch, es ist doch ein Picknickplatz mit Touristeninformation. Herrchen entschuldigte sich und war echt sauer, weil der Mann so unfreundlich war. Irgendwie gefallen mir diese ungarischen Menschen nicht. So mussten wir meinen schönen Spielplatz verlassen und mein Spielzeug lag auch noch im See. Man, war das ein blöder Tag!

Ein paar Tage später brauchten wir Frischwasser. Dieses holen die beiden immer von Quellen. Quelle hört sich nicht nach Autobahn oder Landstraße an. Ich bin ja mal gespannt wo es hingeht. Nach einer Weile bog Herrchen auf einen Feldweg ab, und es begann zu schaukeln. Oh, daran muss ich mich noch etwas gewöhnen! Ich legte mich auf den Boden: „Achtung Kurve!“ und ich rutschte nach rechts. Ein Schlagloch folgte und ich lernte die linke Seite besser kennen. Nach den ersten Kurven schaute ich ziemlich skeptisch und Frauchen legte mir einen Anti-Rutsch-Teppich unter. Ja, so ging’s besser!

Zigeuner, oder was?

An der Quelle angekommen genehmigte ich mir ein Nickerchen während die beiden das Frischwasser auffüllten. Gegen Abend fanden wir einen fantastischen Übernachtungsplatz zwischen den Feldern. Schwups, sprang ich aus dem Unimog und tobte mich mit Herrchen erstmal aus. Zwischen den Bäumen konnten wir ideal Verstecken spielen. Ihr glaubt nicht was dann passierte: Die Polizei kam und wollte unsere Ausweise sehen. Die dachten echt wir wären Zigeuner. Sowas, der Unimog schaut doch nicht wie ein Planwagen aus?! Aber die Polizisten waren sehr nett und erlaubten uns zu bleiben.

Wieder unterwegs navigierte Frauchen (wie immer) und schickte Herrchen auf einen Schotterweg. Endlos holperten wir zwischen Weizen und Mais dahin. Über eine Stunde quälten wir uns über die sehr ausgewaschenen Wege und ich dachte schon die Stimmung kippt im Fahrerhaus. Denkt bloß nicht ich wäre daran Schuld, ich sitze immer ganz brav hinten. Auf einmal stoppte der Unimog und Frauchen kam nach hinten. Das ist meistens ein gutes Zeichen, dafür dass wir einen Platz gefunden haben (oder sie mal wieder einen Schrank offen gelassen hat). Ich schaute sie kritisch an, aber sie öffnete die Aufbautür. Schnell schob ich meinen Kopf durch den Spalt, muss ja schließlich wissen was los ist: „Wow, wir stehen auf einer kleinen Waldlichtung!”

So ein Esel!

Eines Morgens, ich gönnte mir gerade ein Nickerchen im Schatten, kam ein Esel angelaufen und schaute nach was wir dort machten. „Wir wohnen hier, was denn sonst?” wauzte ich ihm zu. Da markierten Herrchen und ich schon extra unser Revier und der Esel hat es trotzdem nicht kapiert.

Ich spielte Fangen mit den Vögeln, was aber kein Spaß machte, weil sie immer gleich beleidigt davon sausten. Die Fliegen spielen da schon länger mit. Allerdings schmecken die nicht so gut, da sind mir die Bienen viel lieber oder Herrchens Chips, die ich ab und zu stibitze.

Das nächste Land heißt Rumänien und ich bin schon ganz gespannt. Bären soll es dort geben. Ich glaube der Geruch kribbelt schon in meiner Schnauze.

Weitere Eindrücke in unserem Video Ungarn.